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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 365

1849 - Münster : Coppenrath
365 Gothen bezeugten ihr verehrendes Andenken des großen Todten auf eine sonderbare Weise. Sie leiteten, heißt es, den der Stadt vorbei fließenden Fluß Busento ab, begruben in dessen | Bette Manch nebst großen Schätzen und ließen dann wieder'^ dem Wasser seinen vorigen Lauf, auf daß unbekannt bleibe tue ; Stätte, wo der Gothenheld von seinen Siegen ruhe. Sein ( Schwager Athaulf (Adolf), ein tapferer, edelmüthiger und v schöner Mann, war sein Nachfolger. Dieser söhnte sich mit Ho- ^ norius aus, heirathete dessen Schwester Placidia, die er aus Nom als Gefangene mitgenommen hatte, und führte der Über- ? einkunft gemäß seine Gothen aus Italien weg nach Gallien. Hier gründete Athaulf und, nach dessen Ermordung (415), sein u Nachfolger Wallia das westgothische Reich, das anfangs von der Garonne bis zum Ebro sich erstreckte und Tolofa (Tou- louse) zur Hauptstadt hatte, später aber, nach dem Abzug der Vandalen und Alanen nach dem nördlichen Afrika, allmälig auch die übrigen Provinzen von Spanien umfaßte. Placidia war nach dem Tode ihres Gemahles an den Hof nach Ravenna zu- rückgekehrt und vermählte sich hier (417) mit dem ausgezeich- neten Feldherrn Constantius, der auch von selnem Schwager zum Mitregenten ernannt wurde; und als dieser schon im Jahre 421 starb, verließ die Wittwe mit ihren unmündigen Kindern Valen- tinianus und Honoria den argwöhnischen Hof und ging nach Constantinopel. Nach des Honorius Tode im Jahre 423 bemächtigte sich sein Geheimschreiber (primicerius notariorum) Johannes mit Hülfe des Obristen der Leibwache, Aetius, des Thrones. Allein der Kaiser des oströmischen Reiches, Theodosius Ii., wollte den Usurpator nicht anerkennen. Er ernannte seinen Vetter, den Sohn des Constantius und der Placidia, den sechsjährigen Va- lentinian, zum Augustus, und dessen Mutter zur Regentin des Reiches und schickte den jungen Kaiser im Geleite eines großen Heeres nach Italien. Die Feldherrn des Theodosius schlugen das Heer des Usurpator, nahmen ihn selbst in Ravenna gefan- gen und schickten ihn nach Aquileja, wo Placidia ihn enthaupten ließ. Aetius, der von dem Usurpator abgeschickt worden war, die Hunnen zur Hülfe herüberzuholen, langte plötzlich mit 60,000 Mann an. Allein er unterwarf sich dem rechtmäßigen Kaiser

2. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 225

1902 - Paderborn : Schöningh
- 225 getroffen. Das Heer aber eroberte die Stadt und begann, da der Papst die verlangten Summen zur Zahlung des Soldes verweigerte, eine furchtbare Plnderung (1527).. Der Kaiser suchte durch Schreiben an die christlichen Fürsten den Verdacht der Teilnahme an diesen Greueln von sich abzuwenden und gewhrte dem in der Engelsburg belagerten Papste gegen Zahlung einer Geldsumme seine Freiheit wieder. Die Bourbonschen Truppen lieen, von einem franzsischen Heere bedrngt, von Rom ab und wandten sich gegen Neapel, welches von den Franzosen zu Lande und von einer genuesischen Flotte unter dem See-Helden Andreas Doria zur See eingeschlossen war. Da Doria mit seiner Flotte, nachdem ihm die Unabhngigkeit Genuas zugesichert war. auf die Seite der Kaiserlichen bertrat und zudem im Heere der Be-lagerer Seuchen wteten, so muten die Franzosen eiligst von Neapel abziehen. Auch das andere franzsische Heer, welches im Gebiete von Mailand stand, wurde geschlagen. Daher bequemte sich denn König Franz zum Frieden, welcher von seiner Mutter Luise von Savoyen und von Karls Tante Margareta zu Eambray in Flandern abgeschlossen wurde (1529). Nach diesem Damenfrieden" sollte Frankreich im Besitze des Herzogtums Burgund bleiben. Franz zahlte fr seine beiden Shne, welche er im Madrider Frieden als Geiseln gestellt hatte, 2 Millionen Kronen und verzichtete auf Neapel. Das deutsche Reich behielt Mailand, womit spter Franz Sforza gegen Zahlung eines Tributs belehnt wurde. Bald nach dem Abschlsse des Friedens fand auch zwischen Karl und dem Papste Clemens Vii. eine Einigung statt. Zu Bologna wurde Karl mit der lombardischen und 1530 mit der Kaiserkrone gekrnt. Seitdem ist kein deutscher Kaiser mehr in Italien gekrnt worden. Bon der Krnung begab er sich zum Reichstage nach Augsburg, um der weiteren Ausbreitung der Reformation und dem Vordringen der Trken Einhalt zu tun. Denn nur die Bedrngnis des deutschen Reiches hatte ihn zum schnellen Abschlu des wenig vor-teilhaften Friedens zu Cambray bestimmt. 3. Der Trkenkrieg und der Nrnberger Religionsfriede (1532). Der Sultan Suleiman Ii., nach der Weltherrschaft strebend, suchte sein Reich nach Westen auszudehnen und machte einen Angriff auf Ungarn, welches als das natrliche Mittelglied zwischen dem Osten und % Westen Europas fr ihn ein wichtiger Besitz sein mute. Der junge König Ludwig, welcher seinem Bater Wladyslaw in der Regierung gefolgt war, wurde 1526 bei Mohacz an der Donau geschlagen und Stein, Lehrbuch der Geschichte f. ob. Kl. Ii. 15

3. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 128

1902 - Paderborn : Schöningh
T. 128 Flusses einen pltzlichen Tod (1190). Auf dem weiteren Zuge, den des Kaisers Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, leitete, hatte das Heer durch Seuchen viel zu leiden, so da nur gegen 7000 Waffenfhige vor Akkon ankamen. Hier vereinigten sie sich mit einem Christenheere unter dem aus der Gefangenschaft entlassenen Könige Veit von Lusignan zur Belagerung von Akkon. Da bei der Belagerung im Heere eine Seuche ausbrach, welcher auch der Herzog Friedrich zum Opfer fiel, so kehrte der grte Teil des deutschen Heeres nach Hause zurck; der Rest verband sich mit dem inzwischen angekommenen englisch-fran-Mischen Heere. Das englische Kreuzheer unter dem Könige Richard Lwenherz und das franzsische unter dem Könige Philipp Ii. Augustus vereinigten sich in Messina. Von hier aus fuhren die Franzosen gerades-wegs nach Palstina (1191). Richard Lwenherz aber steuerte nach Cypern, eroberte diese von einem Verwandten des griechischen Kaiser-Hauses beherrschte Insel und landete dann bei Akkon. Hier vereinigten sich die beiden Herrscher mit dem deutschen Heere zur Belagerung dieser Stadt. Ein Angriff Saladins. welcher den Belagerten Hilfe bringen wollte, wurde zurckgeschlagen, und die Stadt mute sich ergeben. In die Beute teilten sich die Englnder und Franzosen so. da die Deutschen leer ausgingen. Richard beleidigte sogar den Fhrer des deutschen Heeres, Herzog Leopold V. von sterreich, dadurch, da er die deutsche Fahne in den Kot treten lie. Bald nach der Eroberung Akkons schiffte sich Philipp Augustus, der das hochmtige Wesen Richards nicht lnger ertragen mochte, wieder nach Hause ein, nachdem er geschworen, die englischen Besitzungen während Richards Kreuzzug nicht anzugreifen. Obfchon sich das Kreuzheer zweimal bis auf einen Tagemarsch Jerusalem nherte, so verzweifelte Richard doch, die Stadt einnehmen zu knnen. Daher schlo er, zumal sein Bruder Johann in England Unruhen gegen ihn erregte, einen dreijhrigen Waffenstillstand (1192), wonach das Land zwischen Tyrus und Joppe den Christen verbleiben und der Besuch der heiligen Orte denselben frei bleiben sollte. Das eroberte Cypern berlie er dem Könige Veit von Lusignan, dessen Nachkommen hier lange geherrscht haben. Auf der Rckfahrt erlitt Richard im adriatischen Meere Schiffbruch und suchte durch sterreich zu entkommen, wurde aber vom Herzog Leopold gefangen genommen und an den Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert. Dieser brachte ihn auf dem Schlosse Trifels (bayr. Rheinpfalz) in

4. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 103

1902 - Paderborn : Schöningh
103 Knigshuser oft ausstarben, eine feste Thronfolge bildete, b) die Könige ihr Stammherzogtum beibehielten und ihr Besitztum, ohne sich in aus-wrtige Angelegenheiten einzumischen, stetig vergrerten. Im Osten ^streckte sich Frankreich damals bis zur Maas, Saone und Rhone. Lothringen und Burgund gehrten zum deutschen Reiche; im Norden der Pyrenen standen mehrere Landstriche unter den Knigen von Aragonien. England. 63. 1. Angelschsische Könige (827-1016). In Britannien hatte Egbert von Wessex aus den einzelnen angelschsischen Reichen unter seinem Scepter ein einheitliches Reich geschaffen, das er England nannte. Seine Nachfolger hatten gegen die dnischen Normannen zu kmpfen, welche auf wiederholten Raubzgen die Kste Englands heimsuchten und endlich den grten Teil des Landes in Besitz nahmen. Alfred der Groe zwang die Dnen durch einen glnzenden Sieg 880 auf den grten Teil der Eroberungen zu verzichten. Er baute das verdete Land wieder an und sicherte es durch Anlage be-festigtet Pltze und den Bau einer Kriegsflotte. Auch fr die Wissen-schasten zeigte Alfred groen Eifer; insbesondere stattete er die Schule 311 Oxford mit tchtigen Lehrern aus. Seine Nachfolger hatten wieder viele Kmpfe mit den Dnen zu bestehen. Als diese unter Ethelreds Ii. Regierung wiederholt an der englischen Kste landeten, erkaufte der König ihren Abzug durch eine Geldzahlung; als sie aber, dadurch bermtig geworden, immer hufigere Einflle machten, gab er den Befehl, alle in England angesiedelten Dnen an einem Tage (1002) zu ermorden. Diese Grausamkeit reizte den Dnen-tnig Sven zu einem verheerenden Einfall. Er unterwarf ganz England, und als er bald starb, befestigte sein Sohn Knut die gemachten Er-oberungen (1016). 2. Dnische Könige (10161041). Knut der Groe war ein tatkrftiger und gemigter Herrscher. Da ihm beim Tode feinet Bruders Harald auch Dnemark zufiel, und da er auch Norwegen und einen Teil Schwedens eroberte und sogar der König der Schotten seine Oberhoheit anerkannte, so war er der mchtigste Herrscher seiner Zeit. Mit Knuts Stiefsohn

5. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 151

1902 - Paderborn : Schöningh
151 Schwert und Lanze, und die Hauptkunst bestand darin, den Gegner durch einen Lanzensto geschickt aus dem Sattel zu heben. Der Buhurt war ein ungefhrliches Reiterschauspiel, das Turnier ein Massenkampf, tue Tioste ein Zweikampf. Den Preis, in kostbaren Waffen, Halsketten und dergleichen Schmuck bestehend, erhielt der Sieger aus der Hand vornehmer Frauen. Spter schritt die Kirche gegen die Turniere ein well dabei oft tdliche Verwundungen vorkamen, und als König Heinrich Ii. von Frankreich an einer im Lanzenstechen erhaltenen Wunde starb (1559), wurden dieselben gnzlich verboten. - Mit der Hebung des Rittertums hmg Die groe Vermehrung der Ritterburgen zusammen. Sie waren mit langen Umfassungsmauern umgeben; zwischen diesen und dem Burghofe lag der R mitteler ein weiter Raum mit den Wirtschaftsgebuden. Durch das Burgtor gelangte man auf den Burghof. Hier stand das Herrenhaus oder der Palas, das Frauenhaus oder die Kemenate und der Bercksrted. ein hoher Wartturm mit dem Burgverlie. Der Bau der Burgen mit ihren Zinnen, Lauben (Fensternischen) und Erkern bot der Baukunst manche lohnende Aufgabe. Frankreich. 83. Das Hauptbestreben der Capetingischen Könige (reg. 987 1328) dieser Zeit war darauf gerichtet, die Thronfolge in ihrer Familie zu sichern, das Knigtum den mchtigen Vasallen gegenber zu strken und mglichst viele Gebiete unmittelbar mit der Krone zu vereinigen, ein Bestreben, welches um so mehr geboten erschien, da das Krongebtet anfangs nur die Grafschaft Paris. Orleans und einen Teil der Picardie umfate. Als Ludwig Vii. (113780) sich nach Beendigung seines Kreuzzuges (s. S. 118) von seiner leichtfertigen Gemahlin Eleonore, der Erbin von Guyenne. Gascogne und Poitou. trennte, und diese dann den Herzog von der Normandie Heinrich Plantagenet. welcher auch die Grafschaft Anjou. Maine und Touraine besa, heiratete, kam. weil Heinrich bald darauf (1154) den englischen Thron bestieg, die westliche Hlfte des Landes als franzsisches Lehen an die Knigin von England. 7. Philipp Ii. Augustus (11801223) kndigte auf Veranlassung des Papstes den Albigensern den Krieg an (s. S. 135), fhrte gegen sein gegebenes Wort in Verbindung mit Johann ohne Land einen Krieg gegen dessen Bruder König Richard Lwenherz von England, worin er ihm die Normandie, Maine. Touraine und Poitou entri, und sicherte deren Besitz durch einen Sieg bei Bouvines der den Herzog von

6. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 183

1902 - Paderborn : Schöningh
- 183 nur um so grer. So konnte der morsche Bau des griechischen Reiches den Angriffen des Sultans Mohammed Ii. nicht widerstehen. Con-stantinopel fiel, und der Halbmond glnzte fortan auf der Hagia Sophia (1453). Mit der Hauptstadt ward das ganze Reich eine Beute des Siegers. Nur in Albanien behauptete sich der tapfere Georg Castriota (Scanderbeg, d. i. Fürst Alexander), und die Lenetianer retteten noch fr eine Zeitlang ihre Besitzungen im Sden der Halbinsel. 4. Erwerbung Burgunds durch die Heirat Maximilians. Whrend Kaiser Friedrich fr das Reich nur wenig sorgte, strebte er eifrig nach Erweiterung der sterreichischen Hausmacht. (Sein Wahl-sprnch: Austriae Est Imperare Orbi Universo.) In diesem Streben begnstigten ihn die Verhltnisse in Burgund. Das franzsische Herzogtum Burgund (Bonrgogne) hatte sich, seitdem Philipp der Khne, Sohn König Johanns von Frankreich, dasselbe erhalten hatte (1363), um die Freigrafschaft Burgund (Franche Comte), Flandern, Brabant und einige kleinere Gebiete vermehrt und war unter der weisen Re-gierung Herzogs Philipp des Guten zu einer hohen Blte gediehen (s. d. Stammtafel S. 193). Philipps Sohn. Karl der Khne, ein tapferer und geistig begabter Fürst, verfolgte den Plan, sein Herzogtum zu einem Knigreiche zu erheben, welches in der Mitte zwischen Frankreich und Deutschland von der Nordsee bis zu den Alpen reichen sollte. Um den Knigstitel zu erhalten, wandte er sich an den Kaiser und versprach dafr Friedrichs Sohne Maximilian die Hand seiner Tochter und Erbin Maria. Da aber Karl der Khne bei seiner Zusammenkunft mit dem Kaiser zu Trier zuerst die Verleihung des Knigstitels beanspruchte, brach der Kaiser die Unterhandlungen ab. Aus Rache nahm jetzt der Herzog bei einem Streite des vom Papste abgesetzten Erzbischoss von Kln mit dem vom Domkapitel gewhlten und vom Kaiser untersttzten Administrator fr den Erzbischos Partei und belagerte die feste Stadt Nen. welche diesem den Gehorsam gekndigt hatte (1474). Aber da inzwischen alle von ihm bedrohten Grenznachbarn, die Schweizer, der Herzog Renatus von Lothringen und der König Ludwig Xi. von Frankreich, sich mit dem Kaiser vereinigten und ein Reichsheer unter Albrecht Achilles von Brandenburg zum Entstze der Stadt heran-rckte, so mute er die Belagerung aufgeben. Er schlo nun, um seiner mchtigsten Feinde entledigt zu sein, mit dem franzsischen Könige einen Waffenstillstand und mit dem Kaiser einen Frieden auf Grund der beabsichtigten Vermhlung Maximilians mit seiner Tochter Maria.

7. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 235

1902 - Paderborn : Schöningh
235 viele Anhnger um sich, mute aber vor einer Gegenpartei nach Stra-brg flchten. Nach dreijhriger Verbannung kehrte er nach Genf zurck und grndete in der Stadt eine eigentmliche theokratische Regierungs-form mit demokratischer Grundlage. Vergehen gegen die brgerliche Ordnung wurden oft mit kirchlichen Strafen, Widerspruch gegen seinen Lehrbegriff selbst mit dem Tode geahndet. Der spanische Arzt Michael Servedo wurde wegen einer abweichenden Ausfassung der Trinittslehre hingerichtet. Calvins Lehre, welche sich nach Deutschland. Frankreich und den Niederlanden verbreitete, erhielt durch den Heidelberger Katechis-mus, welchen der Kursrst Friedrich Iii. von der Pfalz ausarbeiten lie (1563), eine der lutherischen hnliche Fassung. 2. Frankreich. Von Genf, wo Calvin seine Lehre in sran-zsischer Sprache vortrug, verbreiteten vornehme Franzosen, welche dort ihre Studien betrieben hatten, die neuen Ansichten bei ihrer Rckkehr in der Heimat. Anfangs, unter Franz I. und Heinrich Ii., war die Zahl der Protestanten noch gering, aber unter seinen Nachfolgern Franz Ii. und Karl Ix. drang die Lehre Calvins aus dem Kreise der Gebildeten und Vornehmen auch in das niedere Volk ein. Ihre Anhnger erhielten den Namen Hugenotten (Eidgenossen?). Bald erhoben sie khn das Haupt, als vornehme Adelsgeschlechter die Religionsparteien zur Sttze ihrer ehrgeizigen Plne benutzten. Nach einem langwierigen greuelvollen Religionskriege gewann Heinrich von Navarra, welcher zur Partei der Hugenotten gehrte, den Sieg und mit ihm die Krone (f. S. 243). Aber er trat wieder zur katholischen Religion der und lie den Huge-notten nur die Bedeutung einer vom Staate geduldeten Religionspartei. 3. Schweden, Norwegen und Dnemark. Als der norwegische König Hakon Viii., dem auch Schweden gehrte, durch seine Vermhlung mit der dnischen Prinzessin Margareta auch Dnemark mit seinem Reiche vereinigt hatte, schlssen die Stnde der drei Reiche zu Calmar in Schweden eine Union, worin sie fr alle Folgezeit die gemeinsame Wahl eines Knigs festsetzten (1397). Indes wurden die Schweden bald dieser Vereinigung mit Dnemark, welches die Vorherrschaft unter den drei Lndern behaupten wollte, berdrssig, und die schwedischen Statthalter nahmen eine fast ganz selbstndige Stellung ein. Der ge-waltttige Christian Ii. suchte den Widerstand der Schweden zu brechen-er erklrte ihnen den Krieg, nahm Stockholm ein und lie daselbst viele Edle. Geistliche und Brger hinrichten (1520). Aber Gustav Erichson aus dem Hause Wasa trat als Rcher des Stockholmer Blutbades aus.

8. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 236

1902 - Paderborn : Schöningh
- 236 Unter tausendfachen Gefahren gelangte er in das Gebiet der Dalekarlen. nahm, von den tapferen und freiheitliebenden Bauern untersttzt, Stock-Holm ein und befreite Schweden von der dnischen Herrschaft. Der Befreier Gustav Wafa wurde zum Könige gewhlt (1523). Um die Macht des Knigtums zu heben, suchte er die Rechte der hohen Geist-lichkeit zu beschrnken und aus den Kirchengtern ein reiches Kronland zu gewinnen. Die Verbreitung der lutherischen Lehre nach Schweden begnstigte seine Absichten, und der Reichstag zu Westerts, zu dem er auch Vertreter des Brger- und Bauernstandes zuzog, genehmigte nach einigem Widerstreben die Einziehung der Kirchengter und die Ein-shruug der Reformation (1527). 4. Die slavischen Lnder. In Polen blieb, wenngleich die freie Verfassung des Landes das Eindringen lutherischer und calvinistischer Lehren erleichterte, dennoch der grte Teil des Adels und des Volkes der alten Kirche treu. In Livland fand dagegen das lutherische Be-kenntnis Aufnahme. In Ungarn wandte sich ein groer Teil des Adels der neuen Lehre zu. 5. England. Hier regierte Das Haus Tudor, 14851603.1 Heinrich Vii. schwang sich durch den Sieg bei Bosworth 1485 auf den Thron und beendete den Brgerkrieg zwischen den Husern Jork und Lancaster. Sein Sohn Heinrich Viii. (15091547) war anfangs ein heftiger Gegner der Reformation und schrieb selbst gegen Luther ein Buch der die sieben Sakramente, wofr ihn der Papst mit dem Namen eines ,Defensor fidei' ehrte. Aber bald betrat er eine andere Bahn. Da er sich nm-lich von seiner Gemahlin Katharina von Aragonien. der Witwe * _Heinrich Vii. f 1509.__ Heinrich Viii. f 1547, Margareta, Maria, Gem. l. Kath. von Aragonien, Gem. Jakob Iv. Stuart, Gem. Karl v. Suffolk. 2. Anna Boleyn, K. v. Schottland. 3. Jane Seymour. Franziska, Jakob V. Gem. Heinrich Gray. Maria Stuart. Johanna Gray. Jakob I. (Vi.), ___K. v. Grobritannien, f 1625. 1. Maria 2. Elisabeth 3. Eduard Vi. t 1558. t 1603. f 1553.

9. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 237

1902 - Paderborn : Schöningh
237 seines Bruders Arthur, zu scheiden wnschte, um sich mit ihrem Hof-frulein Anna Boleyn (spr. Bolin) zu verbinden, so verlangte er vom Papste (Clemens Vii.) die Erlaubnis zu einer neuen Heirat. Obwohl der Papst diese verweigerte, weil frher Papst Julius Ii. die Erlaubnis zu der Ehe mit Arthurs Witwe erteilt hatte, so beharrte der König doch auf seinem Sinne. Der Kardinal Wolsey (spr. Uul). welcher bisher die Regierung geleitet hatte, wurde, weil er vom Papste die Ehe-scheidung nicht erwirken konnte, seines Amtes enthoben. Nachdem sich mehrere Universitten gegen die Rechtmigkeit der ersten Ehe aus-gesprochen, heiratete der König Anna Boleyn und erklrte sich mit Zu-ftimmung des willfhrigen Parlaments zum Oberhaupte der englischen Kirche (1534). Mehrere Katholiken. welche den Suprematseid ver-weigerten und die Erbfolgeordnung, wonach die aus der Ehe mit Katha-rina stammende Tochter Maria als zur Thronfolge unberechtigt erklrt wurde, verwarfen, wurden hingerichtet. Auch der frhere Kanzler Thomas Morus und der Bischof Fisher starben auf dem Blutgerst. Der neue Kanzler Thomas Crom well zog den grten Teil der Klster ein und besserte aus den Liegenschaften derselben den zerrtteten Staatshaushalt auf. Dann wurden sechs Glaubensartikel aufgestellt, in denen der Primat geleugnet, aber mehrere Einrichtungen der katholischen Kirche beibehalten wurden. Bald begann der König mit grausamer Willkr zu regieren. Von Anna Boleyn. welche ihm eine Tochter Elisabeth geboren, lie er sich angeblich wegen ihres unehrbaren Lebens-wandels durch einen gerichtlichen Ausspruch scheiden und sie selbst hin-richten. Tags darauf heiratete er die Johanna Seymour (spr. Simr). welche ihm einen Sohn, Eduard, schenkte, aber bald nach dessen Geburt starb. In vierter Ehe heiratete er die protestantische Prinzessin Anna von Cleve, aber er trennte sich bald wieder von ihr und verwies sie auf einen einsamen Landsitz. Seinen Kanzler Cromwell, welcher ihm zu dieser Heirat geraten, lie er, angeblich wegen Hochverrats, hinrichten. Unter seiner fnften Gemahlin Katharina Howard (spr. Haurd), einer Tochter des Herzogs von Norfolk, gewann die katholische Partei bei Hose wieder Geltung; aber auch ihr Haupt fiel aus dem Blutgerste. Seine sechste Gemahlin, Katharina Parr, sollte schon wegen Widerspruchs in Religionsfachen des Hochverrats angeklagt werden, als sie durch kluges Einlenken noch rechtzeitig dem drohenden Henkerschwert entging. Nachdem der König noch viele angesehene Männer seiner Laune und Willkr geopfert hatte, starb er 1547.

10. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 238

1902 - Paderborn : Schöningh
238 Nach der letztwilligen Verfgung Heinrichs Viii. sollte bei seinem Ableben sein Sohn Eduard, wenn dieser ohne Erben strbe, seine Tochter aus erster Ehe, Maria, und nach ihr Elisabeth folgen. Whrend Eduards Minderjhrigkeit fhrte der Erzbischof Cranmer (spr. Crnmer) das Reformationswerk fort und brachte eine allgemeine Liturgie zur Ein-fhrnng. Der Herzog von Northumberland wute den krnkelnden König zu bestimmen, damit nicht Maria, eine erklrte Feindin der Re-formation, den Thron besteige, seine Schwiegertochter Johanna Gray (spr. Gre), eine Urenkelin Heinrichs Vii., zur Thronfolge zu berufen. Aber der Plan scheiterte. Maria wurde bei Eduards Tode allgemein als Knigin anerkannt; Northumberland, sein Sohn und seine Schwieger-rnntter bten ihr Unterfangen auf dem Blutgerste. Marias Bestreben, die katholische Religion in England wieder zur Herrschaft zu bringen, hatte keinen dauernden Erfolg. Unter ihrer Nachfolgerin Elisabeth erhielt der Protestantismus durch die Grndung der anglikanischen oder Hochkirche eine festere Form. Zweiter Abschnitt. Vom Regierungsantritt Philipps Il von Spanien bis zum Beginne des dreiigjhrigen Krieges. Die Zeit Philipps Ii. von Spanien und der Elisabeth von England, 15561618. 117. Beim Tode Karls V. teilte sich das habsbnrgische Hans in zwei Linien, in die deutschen und die spanischen Habsburger. In Deutschland folgte auf Karl (1556) sein Bruder Ferdinand I., welcher bereits einen Teil von Ungarn nebst Bhmen, Schlesien und der Lausitz besa. In den brigen Besitzungen Karls erhielt sein Sohn Philipp die Regierung. Philipp Ii. (15561598) war bei seinem Regiernngs-antritt der mchtigste Herrscher Europas. Auer Spanien beherrschte er das durch Vizeknige regierte Neapel und Sicilien, das Herzogtum Mailand, die damals mchtig aufblhenden Niederlande, die Franche Comte, Westindien und die goldreichen Knigreiche Mexiko und Peru. Durch die angestrengteste Ttigkeit suchte er noch mehr seine Macht in jeder Beziehung zu heben und alle Schranken, die seinem kniglichen Willen entgegenstanden, zu durchbrechen. Mehr noch als sein Vater Karl stellte er sich die Aufgabe, die katholische Religion in seinen Landen zu erhalten.
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